Kunst und Kultur für Neugierige
divers, barrierearm und aktuell
Vic Atanasov & Julian Beyer

Wer sind die neuen PINKDOT-Redakteur*innen?

Anfang April trafen zwei schreibbegeisterte und kulturinteressierte Queers in den Räumen der Choriner Straße 51 aufeinander. Sie waren dem Aufruf, queeren Künstler*innen eine (virtuelle) Bühne zu präsentieren, gefolgt. Lernt die neuen Redakteur*innen von PINKDOT kennen, die euch durch ein kulturell aufregendes und vielfältiges 2025 begleiten werden und erfahrt, wie ihre Liebe für Worte begann...

Vic Atanasov„Meine Liebe für Worte begann mit elend langen Tagebucheinträgen und dramatischen Gedichten, in denen ich mich über die Ungerechtigkeiten der Welt ausgelassen habe, in denen ich mich auf die Suche nach mir selbst begab. Wer kennt das nicht? Heute sind meine Tagebücher im Keller verstaut, es dürften um die 20 Bücher sein, vollgekritzelt mit meiner sehr kleinen Handschrift. In einem Anfall von Nostalgie schaue ich ab und an mal wieder rein. Und bin total geflasht, wie viel von meinem 31-jährigen Jetzt schon damals in Klein-Vic steckte. Meine Queerness war meinen Worten anscheinend vor meinem Kopf bewusst, da steht sie schwarz auf weiß, vielleicht ein wenig undeutlich, eher angerissen. Manchmal dauert es eben eine Weile, bis alles im Körper es versteht — das gehört zum Empowern dazu. Von meinem heutigen Bedürfnis nach Utopien und einer gerechten Welt ist dagegen nicht viel — bis hin zu gar nichts — in meinen Gedichten und Tagebücher zu finden. Umso mehr in meinen heutigen Texten und Veranstaltungen. Heute suche ich weiter nach Geschichten, die erzählt werden müssen, um uns queers zu feiern und um die lauten Stimmen gegen uns zu übertönen und ganz. klar. zu. stellen: Wir sind queer, und wir sind stolz!“

Vic (kein Pronom), liebt Kugelfische, stammt aus Berlin und fühlt sich pudelwohl bei Hitze, Hunden und gutem Café. Vic studierte Gender Studies in Berlin und Tokyo und forschte zu female und queer gazes im japanischen Film. In Berlins queerer Kunst- und Kulturszene ist Vic als Redakteur*in und Veranstalter*in unterwegs, kuratiert Programme für Filmfestivals und schreibt am liebsten über alles, was sich ändern muss, damit Berlin lesbischer, queerer und gerechter wird. Bei PINKDOT ist Vic nicht nur Teil der Redaktion, sondern sorgt auch für Events mit Wumms und Haltung.

Julian Beyer„Meine Liebe für Worte begann bereits in frühen Jahren. Die erste Kurzgeschichte, die ich geschrieben habe, ist aus dem Jahr 1996, als ich acht Jahre alt war. Sie handelte von einem einsamen Baum und einem Jungen, der seine Eltern verloren hat. Die beiden freunden sich an und fühlen sich so endlich zugehörig. Der Wunsch, ausgegrenzten Personen — der Baum wurde dafür aufgezogen, dass er nicht so groß ist, wie die anderen —, die sich nach Zusammenhalt und Community sehnen, einen Ort zu kreieren, zog sich wie ein roter Faden bis hin in die Gegenwart meiner nun 37 Jahren Lebenserfahrung. So bin ich in meinem Hauptjob in der psychosozialen Betreuung von queeren Menschen tätig und auch in meiner bisherigen Arbeit im redaktionellen Bereich, brannte ich immer am meisten für die Geschichten von Personen aus der queeren Community - wenn ich nicht gerade eine Buchrezension zu Jochen Schropps Autobiografie geschrieben habe. Es war daher keine schwere Entscheidung, dem Ruf von PINKDOT zu folgen und in der Redaktion anzufangen. Ich war bereits Anfang 2023 für ein halbes Jahr in dieser tätig, entschied mich dann aber für meinen Hauptjob in die Betreuung von queeren Menschen zurückzukehren. Ich freue mich nun aber sehr, mit einigen Wochenstunden an der Seite von Vic neue Künstler*innen zu entdecken, zu promoten und die queere Kulturlandschaft Berlins zu erforschen.“

Julian (er/ihm) entspannt zu den „Real Housewives“, Volleyball-Matches vergangener Olympischer Spiele auf YouTube und der Wikipedia-Aufarbeitung der Biathlon-Saison. Er ist in Berlin aufgewachsen und gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger, sowie studierter Kultur- und Medienwissenschaftler. Er arbeitet in seinem Hauptjob in der psychosozialen Betreuung queerer Menschen und freut sich, nebenher seiner Liebe für queere (Pop-)Kultur bei PINKDOT nachgehen zu können und neue Künstler*innen zu entdecken. 

Vic und Julian freuen sich, ein Teil von PINKDOT zu sein!