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Hier sind unsere pinken #PrideBooks2021

23.06.2021 - Unsere Kooperationspartnerin, die Queer Media Society, hat eine ganz großartige Aktion gestartet: #PrideBooks2021. Es geht darum im Pride-Monat Juni queere Bücher, Narrative und Autor*innen sichtbar zu machen. Zu den Initiator*innen gehören u.a. Michéle Lichtenstein, Patricia Hempel, Armin Wühle sowie Kevin Junk, der auch Teil der PINK-Family ist.

Über die Beweggründe schreibt die Initiative: „Größere Publikumsverlage entscheiden sich seltener für Manuskripte, die queere Themen zum Schwerpunkt haben. Auch Agenturen tun sich an dieser Stelle oft schwer.“

Deshalb ist es wichtig, dass wir im Pride-Monat unserer Rubrik Literatur mehr Aufmerksamkeit widmen. Nicht nur auf Social Media, sondern auch in unserem PINK.Magazin. Aus diesem Grund haben wir uns drei Bücher ausgesucht, die wir in diesem Beitrag vorstellen. Mehr queere Literatur findet ihr hier. Die Bücher, die wir hier nicht erwähnen, werden ihr Spotlight auf unseren Social-Media-Kanälen bekommen: Unter dem Hashtag #PrideBooks2021.

Neue Aktion: PINK.LIEST

Es ist gutes Timing, dass wir gerade jetzt auch eine neue Aktion gestartet haben: PINK.LIEST. Bislang war es so, dass uns Autor*innen Videos oder Audiodateien von ihren Lesungen eingereicht haben. Aber immer wieder erreichten uns auch E-Mails von Autor*innen, die momentan keine Kapazitäten haben sich beim Vorlesen aufzunehmen oder schlichtweg nicht das Equipment. Also dachten wir uns: Wir übernehmen das! Die Premiere war der Beitrag zum Episodenroman „Der Musen Elixier“ von Sabine Küster, aus dem unsere Redakteurin Paula vorgelesen hat. Wer also gern ihr*sein Buch bei PINK.LIFE präsentieren, aber nicht selbst vorlesen möchte, melde sich gern bei uns!

1. Kevin Junk: „Fromme Wölfe“ (Episodenroman)

Der Erstling von Kevin Junk ist ein authentischer Berlin-Roman und gleichzeitig viel mehr als das: Er ist das multiperspektivische Manifest einer desillusionierten Generation, in der Kulisse der dämmernden Hauptstadt. Fünf Millennials stürzen sich in die Partynacht, nehmen Drogen, tanzen miteinander und verlieben sich. Sie analysieren ihre Gegenwart von schlechtbezahlten Start-up-Jobs, Clubs und Afterpartys und erleben eine Nacht, die im Rausch verschwimmt und alles verändert. Was „Fromme Wölfe“ zu einem Must-Read macht, sind die lebensnahen Dialoge in gestochen scharfer Sprache. Dieser Roman ist queere Berliner Partynacht, das Lebensgefühl und die Widersprüche der ersten digitalen Generation im Offline-Modus, in a nutshell.

2. Donat Blum: „Opoe“ (Roman)

Es klingt nach einem schwierigen Unterfangen literarisch Familiengeschichte und Migration mit Queerness und Polyamorie zu kombinieren ohne, dass ein Thema zu kurz kommt. Donut Blum gelingt das in seinem autobiograpisch gefärbten Roman „Opoe“ (niederländisch: „Oma“). Der Protagonist geht dem Leben seiner Großmutter nach, die ihm bis zu ihrem Tod fremd geblieben ist. Er erforscht ihre Migrationsgeschichte von Holland in die Schweiz und zieht Parallelen zu seinem eigenen queeren und polyamourösen Leben. Was „Opoe“ stark macht ist, dass der Roman zeitlose Topoi der Literatur wie die Suche nach Wahrheit und Sinn, mit queerer Perspektive verwebt. Eine Perspektive, der im Literaturkanon leider zu oft keine zeitlose Gültigkeit zugestanden wird.

3. Joris Bas Backer: „Küsse für Jet“ (Graphic Novel)

Wer auf der Suche nach empowerenden trans* Narrativen für Jugendliche ist, wird schnell feststellen: Im deutschsprachigen Raum gibt es eine Menge Nachholbedarf! Mit seiner Graphic Novel „Küsse für Jet“ füllt Joris Bas Backer die gähnende Leere. Die Geschichte handelt von Jet, der mit Erwachsenwerden, Fummeln und was da noch alles dazugehört, beschäftigt ist. Als Jet von seiner besten Freundin und den Eltern getrennt ist, muss er sich durch alle möglichen Emotionen und Wirrungen schlagen. Dabei stellt er allmählich fest, dass er nicht die junge Frau ist, als die er wahrgenommen wird. Auf seiner queeren Selbstfindungsreise, begleitet ihn der Soundtrack der 90er: Grunge. „Küsse für Jet“ ist kurz gesagt die Coming-of-Gender-Geschichte, auf die wir gewartet haben.

Honorable Mention: „LILO: Und wer bist du?“ von Ina Rosenthal (Kinderbuch)

Wenn Ina Rosenthal gerade nicht als Geschäftsführerin von PINK.LIFE oder RuT-Leiterin aktiv ist, schreibt sie unter anderem Kinderbücher. „LILO: Und wer bist du?“ ist eine mehrsprachige Geschichte über Freundschaft. Eines Morgens entdeckt Lilo im Garten ein ungewöhnliches Tier, das niemand so recht einordnen kann. Alle rätseln, während Lilo verteidigt: „Warum muss man wissen, um was für ein Wesen es sich handelt. Hauptsache ist doch ... ein Freund!“ Die charmante Geschichte, illustriert von Mireille Davids und angereichert mit vielen Sprach- und Spielseiten, lädt die Kleinen dazu ein unbekannte Sprachen kennenzulernen und darüber nachzudenken, worauf es in der Freundschaft wirklich ankommt.

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