20.12.2021 – Die PINK-Entdeckung des Jahres war für mich Paura Diamante: Leidenschaftliche Italo-Disco, kühle Berliner Melancholie – mehr braucht's nicht, um düster-angehauchte Herzen höher schlagen zu lassen! Als Postpunk-Nerd fühle ich mich schon fast verpflichtet Gruftis mit neuer Musik zu nerven, da diese Szene viel zu oft in der Vergangenheit lebt. Deshalb: Verzichte doch mal auf das fünfte Siouxsie-Shirt und supporte stattdessen lokale, queere Goths! Du wirst es nicht bereuen, versprochen. ;)
Eine weitere, besondere Entdeckung war Ignatz Höch. Wenn ich an experimentelle Kunst denke, die sich weder von Konventionen noch Genres einschränken lässt, kommt mir sofort Judy in den Sinn – das Talent hinter dem Projekt. Musik trifft Computerspiel, Hi-NRG flirtet mit Free-Jazz, Noise umarmt Minimal ... Die Diskographie von Ignatz Höch ist gigantisch, wo anfangen? Ich empfehle „A Matter of Trust“ – ein ätherischer Sound, der unter die Haut geht, mit Lyrics von zeitloser Schönheit.
Aller guten Dinge sind drei, deshalb habe ich noch einen letzten Tipp: Alexander Graeff. Ich habe als Teenie viel Zeit in der Literatur-Szene verbracht und dort eine gewisse Skepsis gegenüber innerlicher Lyrik entwickelt: Viel zu oft schwebt sie über den Dingen und will mit Politik nichts zu tun haben. Alexander Graeff hat mich eines Besseren belehrt! Wie abstrakt oder surreal seine Lyrik sein mag, jedem Vers wohnt Aufbruch und Aufbegehren inne. Dass er darüber hinaus immer wieder das B in LGBTIQ* sichtbar macht, bedeutet mir persönlich sehr viel: Visibility matters!
Die neue Gebieterin des Berliner Undergrounds tritt ihre Herrschaft mit verzehrendem Synthwave an: Paura Diamante lässt mit ihrer Debüt-Single „Berlin“ kalte Erinnerungen und Dark-Italo-Sound zu einem nihilistischen Electro-Chanson verschmelzen.
Experimentelle Musik, surreale Videos, dazwischen Comics und ein Musikalbum, das auch ein Browser-Game ist: Ignatz Höch sprengt Grenzen zwischen Genres und Gattungen. Hinter dem Künstler*innen-Namen verbirgt sich die* Musiker*in Judy oder Tom Moore.
Seine Gedichte sind queere Farbtupfer im Literaturbetrieb. Ihr rebellischer Geist wartet in abstrakten Worträumen, zwischen den Zeilen. Er offenbart sich, wenn der Poet den „hohlen Schrecken vor dem Anderssein“ entlarvt – mit einer poetischen Stimme, die Schweres leicht werden lässt.
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