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EPILOG on Stage
© Bild: Jens Krahe

Interview mit Ambient-Trap-Artist EPILOG

Nachdem EPILOG uns dieses Jahr bereits mit deren neuen Song „Knöchel“ und einem Opening Set für AB Syndrom begeistert hat, bat PINKDOT-Redakteur Julian Beyer euren neuen favorite Ambient-Trap-Artist zum Interview.

Ist EPILOG ein Bühnen Alter Ego, oder gibt es keine Unterschiede zwischen dir on und off stage?

EPILOG ist eine Erzählung, die sich über Lyrik, Sound, Kostüm, Bühne und Stimmung erstreckt. Es ist kein Alter Ego, sondern eine umfassende Geschichte in vielen verschiedenen Ausdrucksformen. Ich, Véra, bin Performancekünstler:in und Musiker:in und EPILOG ist eines meiner Projekte. 

Wie welcoming findest du die Musik-Szene für eine nicht-binäre / queere Person? Wie relevant ist deine queere Identität in deiner Musik?

Meine Identität spreche ich nicht direkt in meinen Texten an. Sie scheint manchmal subtil durch und verbirgt sich zwischen den Zeilen. Ich schreibe gerade keine Songs, die explizit queer sind, aber I guess all die Kunst, die von queeren Artists erschaffen wird, ist queere Kunst, selbst wenn es um ganz andere Themen geht. Die Musikszene ist ein riesiger Pool von Individuen, die ich unmöglich einschätzen kann. Ich empfinde aber die queere Szene als sehr supportive und als wichtigen Community-Building-Faktor. Es gibt tolle Initiativen, die diese Szene noch sichtbarer machen wie die Queer Media Society, bei der ich selbst Mitglied bin (ig:qms_germany)

Welche Räume möchtest du musikalisch kreieren – sowohl auf der Bühne, als auch für Fans in ihrem jeweiligen Zuhause?

Ich möchte Räume kreieren, in denen es leicht fällt, sich ganz auf den Moment einzulassen und in eine andere Welt abzutauchen. Ich freue mich immer, wenn in diesen Räumen Emotionen wie Trauer oder Frust kollektiv gefühlt werden können. 

Wie würdest du deinen Musikstil neu benennen mit einem Genre, welches es noch nicht gibt?

Ambient-Trap.

In einem anderen Gespräch erwähntest du, dass du für das Video zu „Knöchel“, das auf einer leeren Straße während der Nacht spielt, bewusst eine männlich gelesene Person als Protagonist ausgewählt hast. Kannst du hier nochmal etwas detaillierter erzählen, was deine Gedanken dahinter waren?

„Knöchel“ ist ein Song über Rastlosigkeit und Zugehörigkeit. Wenn ich eine weiblich oder queer gelesene Tänzer:in ausgesucht hätte, hätte diese meine Person zwar direkter repräsentiert, aber auch Angstbilder reproduziert, um die es in dem Track nicht gehen soll. Bilder kommen immer mit Konnotation und Assoziationen. Als Künstler:in sehe ich mich in der Verantwortung, mit diesen Symbolen sensibel und bewusst umzugehen.

Wer sind aktuelle queere Künstler*innen, mit denen du gerne kollaborieren würdest?

Diese Liste kann nur unvollständig werden, aber ich würde gern mal mit super lieben Menschen wie @kuoko_music, @gigolotears, @lila.sovia oder @lie__ning Musik machen. Ein dream wäre auch @easterjesus  

Was können wir dieses Jahr noch von EPILOG erwarten?

Ich freue mich sehr, dass mich Mine (IG: Minemusik) im Sommer noch mit auf Tour nimmt und bis dahin vielleicht noch neue Musik kommt.

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