Kunst und Kultur für Neugierige
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© Bild: Romy Sabella
Lena Stoehrfaktor

Pretty World? – Pretty Real!

Seit den 2000ern bringt Lena Stoehrfaktor ans Licht, was andere lieber unter den Teppich kehren. Mit scharfem Verstand – und noch schärferer Zunge –  rappt sie in Oldschool-Manier und rotziger Attitüde über unbequeme Wahrheiten. DIY seit Tag eins, ganz ohne Major-Label-Kuschelkurs oder Fame-Fassade. Das fünfte Album der Rapperin und gelernten Sozialarbeiterin PRETTY WORLD – produziert von Blake Beauty – bleibt dabei laut, direkt, unbequem, aber empathisch.

Denn "pretty" ist hier bitterironisch gemeint: „Die Welt könnte schön sein – aber die Menschen machen sie kaputt.“ (radio eins) Genau da setzt Lena an. Wo andere sich in Phrasen oder Selbstinszenierung verlieren, geht sie tief in die klaffenden Wunden einer Welt voller Klassismus, Ungleichheit und persönlicher Struggles. Ihre Musik ist nicht glatt – sie ist echt, tut ein bisschen weh und berührt. Queer in Haltung und Praxis, radikal unabhängig und ein Gegenentwurf zum kapitalistischen Musikbusiness. Keine großen Agenturen, keine Kompromisse, keine neoliberale Vermarktung – nur Haltung, Sound und eine klare Ansage.

Pretty World klingt wie ein wütender Spaziergang durch die bröckelnden Fassaden dieser Gesellschaft. Treibende Beats treffen auf melodische Hooks, während Lena präzise beobachtet, analysiert und die Dinge beim Namen nennt. Lena Stoehrfaktor macht nicht einfach „Songs, damit sie nur gut klingen“ (Nimm es Persönlich) – sie macht politischen Rap, der Persönliches und Politisches zusammenbringt. Sie sagt, was gesagt werden muss, und bleibt dabei immer eins: absolut authentisch.

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