Die Auferstehung Hirschfelds
Heute am 14. Mai 2024 wird er nun zum ersten Mal hochoffiziell begangen: Der Magnus-Hirschfeld-Tag!
Hochoffiziell, weil der Berliner Senat die Finger wahrhaftig mit im Spiel hat. Ab diesem Jahr wird dem Sexualwissenschaftler und der Ikone queeren Kampfes nun jährlich gedacht, und zwar landesweit. Genau deshalb lud gestern Berlins Queerbeauftragter Alfonso Pantisano zum abendlichen Festakt ins Schöneberger METROPOL am Nollendorfplatz. Damit sollte nicht nur an die Tradition der wilden und liberalen Weimarer Republik mit ihrer weltbekannten Entertainment-Sensation ELDORADO angeknüpft werden, sondern auch der Errungenschaften Hirschfelds und seiner Mitstreitenden gedacht werden.
Unterstützung fand Pantisano durch queere Künstler*innen wie Jack Woodhead, Lili Sommerfeld, Felix Heller und Sharon Brauner. Im proppevollen Saal war neben Kunst, Kultur und Community aber auch die Politik zugegen: Der Queerbeauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann, Berlins Bürgermeister Stefan Evers und Senatorin Cansel Kiziltepe, der Antisemitismusbeauftrage Felix Klein und die erste trans Bundesabgeordnete Tessa Ganserer.
Gefüllt wurde das Programm mit musikalischen Intermezzi, Redebeiträgen in Briefform an „Tante Magnesia“ und immer wieder tosendem Applaus. Mit satten 45 Minuten Zeitüberschreitung war dies keine kurze, aber dafür durchaus inhaltsschwangere Veranstaltung; in partysüchtigen Berlin eine durchaus belebende Ruhepause vor dem Pride-Sommer.
PINKDOT befindet, der 14. Mai solle zum bundesweiten Feiertag erklärt werden.