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#konzert #kritik | Reyna Tropical

Queer Love & Afro-Mexico, live in Berlin

Reyna Tropical hat die Kantine am Berghain in eine queere Oase der Ekstase verwandelt. Das US-amerikanische Duo, bestehend aus Fabi Reyna und Nectali Díaz, spielten am 10. September 2024 nicht nur ihren einzigartigen Mix aus afromexikanischen Beats, Tropical Cumbia, Elektronik und Indie, sondern öffneten eine ganze Welt mit dem Ziel, alle im Publikum „wet and gay“ zu machen. Das erreichten sie während des Promo-Auftritts für ihr Debütalbum Malegría mit einem unaufhaltsamen Rhythmus und ihrer unvergleichlichen Intensität. Der Abend erreichte den Höhepunkt, als sich Sängerin Reyna mit Öl einrieb und den Raum mit einem verführerischen Duft durchflutete. Die darauf folgende Palo-Santo-Räucherung, bei der Reyna von der Bühne herabstieg, versetzte die Menge in Trance und schaffte eine spirituelle Verbindung.

Reyna nahm sich auch Zeit, um über die Ursprünge der Beats und die Kraft der Natur zu sprechen. Dabei ließ sie keinen Zweifel daran, wie stolz sie auf ihre Identität ist: „After this, you can say you saw a lesbian Tejana.“ Diese unerschütterliche Offenheit und Authentizität fanden besonders großen Anklang bei dem internationalen und queeren Publikum, das dieses Feuerwerk aus Energie und Emotionen feierte. Das Konzert dauerte kaum mehr als eine Stunde und ließ keinen Raum für Zugaben – eine bewusste Entscheidung, die das feministische Statement des Abends unterstrich. Es war klar, dass die Show auf ihre eigene, kraftvolle Weise zu Ende ging, ohne den konventionellen Rahmen eines Zugaben-Bereichs. Reyna Tropical setzte damit ein starkes Zeichen für Selbstbewusstsein und feministische Präsenz. Zusammengefasst: Reyna Tropical bot eine Show, die das Wort „magisch“ neu definierte. Ein unvergesslicher Abend voller Empowerment queerem Spirit.

PINKDOT ist noch immer in Trance.

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