PINK.RADAR: Rockstar Girlfriends

Rockstar Girlfriends ist die erste queere FLINTA* Rock-Party Berlins seit langem – unsere PINKDOT-Redakteurin Theresa Bittermann freut sich schon seit Bekanntgabe darauf, am Samstag den 28.9. im Badehaus endlich frei von toxischer Männlichkeit Rockmusik in einem Safer Space feiern zu können: Leanne und Goldie, die Initiatorinnen der Bewegung, sprachen mit Bittermann über Barrieren, Community und die Zukunft der Reihe.  

Hallo Leanne und Goldie und ein gleich ein überdimensionales Dankeschön, dass ihr Rockstar Girlfriends ins Leben gerufen habt! Wie kam es dazu? 
Leanne: Als wir beide angefangen haben, zusammen auszugehen. Und irgendwie haben wir gemerkt, wir feiern beide Rockmusik, aber es gibt super wenige Spaces, wo man zur Rockmusik feiern kann. Und diese sind dann halt meist sehr männerdominiert und sehr hetero. Und als Frauen haben wir uns dort oft nicht wohlgefühlt oder wurden belästigt.
Goldie: Vor allem, wenn man sich dann auf der Tanzfläche küsst oder so, hat man das Gefühl, dass man die ganze Zeit so unangenehm angeschaut wird. Wir haben uns einfach nicht wohl gefühlt. Wir haben uns gedacht, wenn wir irgendwie nach so einem Ort suchen, der für uns ein Safe Space ist und wo wir zu unserem Lieblingsgenre feiern können, warum machen wir es dann nicht einfach selber?

Wie war das denn für euch, als das TikTok so viral gegangen ist?
Leanne: Krass! Am Anfang haben wir es ja nicht mal direkt mit der Party in Verbindung gebracht, sondern wir hatten gefragt, wer hätte Bock auf sowas? Und dann war es krass zu sehen, dass sich Menschen aus ganz Deutschland gemeldet haben, die einfach Bock drauf haben. Wir hätten das gar nicht erwartet.

Stichwort: Alter. Ich habe das Gefühl, Rockmusik zieht eher ältere Menschen an - was denkt ihr, wie euer Publikum sein wird?
Leanne: Wir sind da ganz offen und die Hauptsache für uns ist, ganz organisch die Leute anzusprechen, die diesen Raum wirklich wollen. Also unser Ziel ist jetzt nicht, Leute, die damit jetzt nicht viel anfangen können, von uns zu überzeugen, sondern Raum zu bieten für Leute, die sowas schon seit Jahren suchen. Ich glaube, es gibt sehr viele, die sich sowas schon in der Vergangenheit mal gewünscht hätten oder gar nicht wussten, dass sie sowas brauchen und das jetzt sehen und sich denken „wie geil“. Und dabei ist uns jetzt relativ unwichtig, welche Altersgruppe das ist und wir wollen das gar nicht erzwingen. Von daher sind wir jetzt mal gespannt, wie es bei der ersten Party aussieht.

Und vielleicht gibt es auch eine zweite. Was denkt ihr?
Goldie: Auf jeden Fall. Wir wollen ja auch eigentlich auf die Rockstar-Girlfriend-Tour gehen, also dann durch ganz Deutschland, auch die größeren Städte  wie Köln, Hamburg, eventuell auch München. Wir haben große Pläne und das ist erst der Anfang.

Noch eine Frage zur Türpolitik: Wie streng wird es, wenn eine Flinta* ihren besten Freund mitbringt?
Leanne: Also wir haben das ganz klar kommuniziert auf unserer Ticketseite, was unser Konzept ist. Wir sagen, wir haben ein Flinta* Konzept und auf jeden Fall Flinta* First, das soll immer die Priorität sein. Wir wünschen uns auch sehr, dass alle unsere Gäste das sehen und respektieren. Wir sagen aber auch, dass schwule Männer und Angehörige der Community, also Allies, grundsätzlich willkommen sind, solange sie eben diesen Flinta* Space respektieren und sich mit dem Konzept auseinandersetzen.
Also Allies sind auf jeden Fall willkommen, jetzt vor allem für die erste Party.

Toll. Ich kaufe mir jetzt gleich mein Ticket.
Goldie: Wir haben ja auch den Community-Post, falls sich eine Flinta* Person alleine fühlt, dass man sich finden kann. Wir hatten das selber auch schon oft oder vor allem ich bin auch manchmal ein bisschen introvertiert, dass ich eine coole Party gesehen habe und ich wusste einfach nicht, mit wem ich hingehen soll. Deswegen war uns das irgendwie auch wichtig, dass die Leute sich da connecten.

Wie ist der Name Rockstar Girlfriends entstanden?
Leanne: Das bezieht sich auf uns beide: Wir haben letztes Jahr angefangen zu daten und durch unsere Dates zusammen unsere Liebe zur Rockmusik entdeckt.

Ich danke für das Gespräch, wir sehen uns auf dem Dancefloor!